1. Mit Rosacea immer zum Hautarzt gehen
Rosacea ist nicht heilbar, aber es gibt wirksame und gut verträgliche Behandlungs-möglichkeiten. „Daher sollten Rosacea-Patienten frühzeitig einen Hautarzt aufsuchen und dort ihre Symptome beschreiben, so dass sie entsprechend beraten und behandelt werden können“, erläutert die Berliner Dermatologin den ersten und entscheidenden Schritt auf dem Weg zur Besserung. „Wichtig ist vor allem, dass das verschriebene Medikament – meistens ist es eine Creme, ein Gel oder eine Lotion – nach Angaben des Arztes verwendet wird.“ Patienten sollten die Therapie nicht eigenständig absetzen, wenn sich anfangs kein Erfolg eingestellt hat. Denn es kann einige Zeit dauern, bis die Medikamente die gewünschte Wirkung erzielen. Auch im umgekehrten Fall, bei Verbesserung des Hautbildes, sollte die Therapie nicht ohne Rücksprache mit dem Arzt abgebrochen werden, um einen Rückfall zu verhindern.
2. Auslöser (er)kennen und vermeiden
Es gibt viele alltägliche Auslöser – sogenannte Triggerfaktoren – die einen Krankheitsschub herbeiführen können. Hierzu zählen unter anderem UV-Strahlung, Sport, bestimmte Lebensmittel bzw. scharfe Gewürze, Alkohol, Stress und Temperaturwechsel. Bei jedem Betroffenen sind diese Auslöser individuell verschieden und können sich auch mit der Zeit verändern. „Rosacea-Patienten sollten ihre persönlichen Triggerfaktoren kennen und so gut wie möglich vermeiden. Ein Rosacea-Tagebuch kann hilfreich sein, um die eigenen Trigger herauszufinden und sich auf das nächste Arztgespräch vorzubereiten“, erklärt Hofmann.
3. Die richtige Hautpflege ist entscheidend
Rosacea-Betroffene haben eine besonders empfindliche Haut, die auf bestimmte Inhaltsstoffe sehr sensibel reagiert. Grundsätzlich gilt: Die Hautpflege darf nicht zu fetthaltig sein und sollte möglichst keine Duft- und reizende Inhaltsstoffe beinhalten. „Viele Patienten verwenden Produkte für sensible Haut. Dabei sollten sie darauf achten, auf spezielle Feuchtigkeitspflege aus der Apotheke zurückzugreifen, die auf die spezifischen Bedürfnisse der Rosacea-Haut ausgerichtet ist. Die Hautpflege sollte schnell einziehen und die Haut beruhigen sowie langanhaltend mit Feuchtigkeit versorgen“, betont Hofmann. „Und für betroffene Männer gilt: Nicht aus Bequemlichkeit die Creme der Partnerin verwenden, die unter Umständen nicht bei Rosacea geeignet ist.“UV-Strahlung ist ein wesentlicher Triggerfaktor für die meisten Patienten. Daher sind Sonnenschutzprodukte mit einem hohen Lichtschutzfaktor ein Muss bei Rosacea. Gängige Sonnencremes sind oft nicht für Rosacea-Haut geeignet, da sie meist zu fetthaltig sind. Empfehlenswert sind Sonnenschutzprodukte in Form eines Gels oder Fluids mit einem Lichtschutzfaktor 50+ und möglichst wenig Zusatzstoffen.Auch auf Kosmetik und Make-up müssen Rosacea-Patientinnen laut Hofmann nicht verzichten: „Hier gilt das Gleiche wie bei der Hautpflege und dem Sonnenschutz: Eine leichte, reizarme Formulierung wird in der Regel gut vertragen. Wird parallel ein Medikament in Form von einem Gel oder einer Creme verwendet, muss darauf geachtet werden, dass dies zuerst aufgetragen wird und gut in die Haut eingezogen ist, bevor Hautpflege, Sonnenschutz und Kosmetik zum Einsatz kommen.“
4. Informationen helfen bei der Bewältigung
„Lange Zeit gab es keine Neuerungen bei der Rosacea-Behandlung, doch momentan tut sich sehr viel in der Erforschung der Krankheitshintergründe und der Entwicklung neuer Medikamente“, beschreibt Hofmann die aktuelle Situation. „Umso wichtiger ist es, dass sich Patienten über ihre Erkrankung und neue Behandlungsmöglichkeiten informieren.“ Die wichtigste Anlaufstelle ist dabei der Hautarzt, aber auch das Internet bietet eine Vielzahl an Informationen. Unter www.rosacea-info.de gibt es ein umfassendes und seriöses Informationsangebot zu Ursachen, Diagnose und Therapie der Rosacea, zahlreiche Serviceangebote (z. B. Hautarzt-Suche, Rosacea-Schnelltest) sowie praktische Tipps von Dermatologen und Kosmetik-Experten zum Umgang mit der Krankheit im Alltag.